Der Krieg in der Ukraine bedroht die Energieversorgung in Deutschland und lässt die Gaspreise auf Rekordniveau steigen. Wirtschaftsminister Habeck ermahnt die Deutschen bereits, künftig mehr Energie zu sparen. Wer zur Miete oder im Eigentum wohnt, ist verunsichert und fragt schon jetzt: Wie lässt sich Energie im Haushalt sparen und die steigenden Energiekosten senken ? Richtiges Lüften und mehr Tageslicht spielen hierbei eine zentrale Rolle.
Mit knapperem und deutlich teurerem Gas befürchten Experten und Expertinnen eine Preisexplosion bei Heiz- und Energiekosten. Doch schon vor dem Herbst können sich Verbraucherinnen und Verbraucher auf die Situation vorbereiten. Eine einfache 3-Schritte-Strategie bietet für jeden geeignete Möglichkeiten zum Energiesparen.
Schritt 1: Sich schon heute über sinnvolle Verhaltensänderungen informieren und die Umsetzung planen
Richtig heizen geht Hand in Hand mit richtigem Lüften. Das bedeutet: Fenster oder Terassentüren nicht länger als zehn Minuten geöffnet zu lassen und dauerhafte Kipplüftung zu vermeiden. Verbraucher und Verbraucherinnen sollten dafür zu festen Tageszeiten kontrolliertes, kurzes Stoßlüften bei herunter gedrehter Heizung einplanen. Es hilft, Gewohnheiten zu schaffen, wie etwa Stoßlüften nach dem Aufstehen oder während der morgendlichen und abendlichen Badroutine. Bewusst nur notwendige Räume zu beheizen (vor allem in der Nacht) und die Türen in den Innenräumen geschlossen zu halten, unterstützt zusätzlich dabei, weniger Wärme zu verlieren und Heizenergie einzusparen.
Schritt 2: Bestehende Wohnsituation überprüfen und mit geringen Mitteln aufrüsten
In welchem Zustand sind die Fenster ? Wie groß ist der Spalt unter den Türen? Mit geringen Mitteln lassen sich Fenster und Türen mit Dichtungsbändern oder Bürstendichtungen abdichten. Auch die Nachrüstung von Rollläden ist noch eine überschaubare Investition und hilft, Wärmeverluste in der Nacht zu reduzieren. Zusätzlich ermöglicht der Einbau von Dachfenster im Dachgeschoss die Aufnahme von bis zu drei Mal so viel Tageslicht im Vergleich zu Fassadenfenstern und steuert so auf ganz natürliche Weise zusätzliche Wärme für den Tag bei. Ein schöner Nebeneffekt: durch die verlängerte Tageslichteinstrahlung reduziert sich ganz automatisch auch der Stromverbrauch durch die kürzere Nutzungszeit von Lampen.
Schritt 3: Energieberatung nutzen und Sanierungskonzept entwickeln
Wer die Frage des richtigen Heizens im großen Stil angehen will, sollte eine Energieberatung hinzuziehen. Professionelle Energieberater und -beraterinnen helfen unabhängig bei allen Fragen der optimierten Energienutzung: angefangen beim Fensteraustausch von Ein- zu Mehrfachverglasung, automatisierter Smart Home-Lösungen für energieeffiziente Heiz-, Tageslicht- und Belüftungssysteme bis hin zu der Entscheidung, wie sich ein individueller Sanierungsfahrplan rentabel umsetzen lässt inklusive der Umrüstung von fossilen Energieträgern auf ein Heizsystem mit erneuerbaren Energien.
Wer sich für Schritt 3 entscheidet, muss am tiefsten in die Tasche greifen, kann dafür aber öffentliche Förderungsmöglichkeiten nutzen. „Zahlreiche Maßnahmen der energieeffizienten Nutzung von Wohnraum werden durch den Staat unterstützt. Wer clever ist, lässt sich beraten,“ so Heinz Hackl, Lüftungs- und Planungsexperte beim Fensterhersteller VELUX. „Aber auch ein oder zwei weitere Dachfenster im Dachgeschoss bringen durch die höhere Tageslichteinstrahlung deutlich mehr Wärme im Winter. Zudem wird durch Querlüftung ein ganzes Haus oder eine Wohnung optimal mit Wärme und frischer Luft versorgt. Das spart Energie und schont den Geldbeutel.“